Als ich vor 11 Jahren in diese Wohnung eingezogen bin, ging alles so schnell, dass ich vorher keine Zeit mehr hatte, ordentlich auszumisten. So habe ich einfach alles mit hierher genommen.
Jetzt steht mein zweiter Umzug an, bei dem ich ja schon was vom ersten gelernt haben sollte! Vor allem bin ich damals alleine hier eingezogen und jetzt ziehen wir (hoffentlich bis zum Winter!) zu viert um.
Also ganz wichtig:
Vorher Ausmisten!
Wahnsinn, was sich so alles in einer Wohnung ansammelt! Vom Keller und der Garage mag ich gar nicht reden…
Von aussen sieht man nichts, aber wehe man durchforstet aufmerksam den Inhalt von Schubladen und Schränken! Da hat man irgendwann mal was aufgeräumt und seitdem nie wieder gebraucht!
Da finden sich Urlaubsmitbringsel, Andenken, überflüssiger Kleinkram, alte Dekoartikel und im Kleiderschrank sind zu viele Sachen, die man irgendwann noch einmal anziehen wollte, es aber bestimmt nicht tut!
Bis zum Umzug ist ein relativ überschaubarer Zeitraum. Und zwar ab Vertragsunterzeichnung etwa ein halbes Jahr. Wir haben gerade mal das Angebot hier liegen. D. h. es bleibt genügend Zeit, das Ausmisten gründlich zu machen. Daher werde ich mir alles in Etappen einteilen. Und zwar keine ganzen Räume auf einmal, sondern Schrank für Schrank, Schublade für Schublade und zuletzt den Keller und die Garage.
Wie entrümple ich mein Haus oder meine Wohnung, ohne das Chaos entsteht?
Viele von uns kennen das Problem:
Man hat vielleicht Urlaub und ist hochmotiviert und möchte mit dem Ausmisten beginnen! Gesagt, Getan! Am Abend stellt man dann frustriert fest, dass man erstmal ein Chaos angerichtet hat und hat dann natürlich keine Lust mehr, das wieder zu beseitigen. Plan gescheitert!
Damit das nicht passiert, habe ich mich vom Fly-Lady-Prinzip inspirieren lassen und erledige das Entrümpeln immer in kleinen Schritten. Ich komme mit dieser Methode sehr gut zurecht! Es wird dann nicht zum lästigen Großprojekt und Pflichtprogramm, sondern ich erreiche den eigentlichen Zweck: Ausmisten befreit!
Nach dem Ausmisten musst Du nicht mehr täglich Sachen aufräumen und putzen, die Du eigentlich nicht brauchst, sondern musst nur das in Ordnung halten, was wichtig für Dich ist.
Und so machst Du das:
Nimm Dir 15 Minuten pro Tag Zeit, einen Bereich zu entrümpeln. Wenn Du einmal komplett durch das Haus durch bist, schaffst Du immer größere Bereiche in 15 Minuten.
Entscheide, wie oft Du in einen Bereich entrümpeln wirst, bis Du durch bist und teile ihn in Arbeitsschritte auf. Mach jeden Tag ein bisschen. Wenn Du möchtest, kannst Du Dir einen Timer stellen. Damit verhinderst Du, dass Du alles auf einmal machen willst, was leicht passieren kann, wenn man angefangen hat! Wenn Du eine Zeitgrenze hast, erinnert Dich der Timer daran, dass Du nur einen kleinen Bereich machen sollst! Vielleicht erscheint Dir das Ziel erstmal unerreichbar, aber
Fly Lady sagt, dass das Haus ja nicht über Nacht schmutzig geworden ist und demnach auch nicht über Nacht alles wieder sauber ist! Du wirst sehen, wenn Du Stück für Stück vorgehst, ist in ein paar Monaten das ganze Haus entrümpelt! Ja, Monate! Nicht alles in einer Woche!
Wenn das tägliche kurze Ausmisten zur Routine geworden ist, ist es auch vorbei mit den häslichen Vorsätzen, im Sommerurlaub dringend den Kleiderschrank sortieren zu müssen oder den Keller aufzuräumen. Denn diese Bereiche kommen automatisch der Reihe nach dran!
Vorgehensweise:
Immer nur so viel anfangen, wie man am selben Tag abschliessen kann. Das verhindert, dass man die Sachen wieder unbedacht zurückräumt, weil man nicht fertig geworden ist.
Nun zur Vorbereitung:
Du wirst einige Müllbutel, Kisten und Edding-Marker brauchen. Und einen Putzlappen!
Markiere die Kisten mit „Kann weg“, „Verkaufen“, „Weggeben“, „Müll“, „Wohnt woanders“, „Muss repariert werden“ und „Bin mir nicht sicher“. In die „Müll“-Kiste legst Du am besten gleich einen Müllbeutel ein, den musst Du dann nur noch herausnehmen und zubinden.
Stell Deinen Timer auf die Zeit, die Du Dir vorgenommen hast, aber übertreibe es nicht. 15 – 30 Minuten sollten reichen!
Ganz wichtig ist jetzt, dass Du nicht mehr Sachen herausräumst, als Du in der eingeplanten Zeit komplett aufräumen kannst. Dass heisst, mache nur eine Schublade, ein Regal, einen Teil vom Schrank oder räume nur unter dem Bett oder auf dem Schrank auf. Mach bitte kein ganzes Zimmer auf einmal!
Zuerst wird der betreffende Schrank, der Teil vom Schrank, die Kommode oder das Kellerregal komplett ausgeräumt.
Bei der Gelegenheit kann man das Ding auch gleich innen ordentlich sauber machen. Dann hat man den Frühjahrsputz auch gleich erledigt!
Dann gehts los mit dem inspizieren des Inhalts….
Es ergeben sich nach dem ordentlichen Zurückräumen verschiedene Sachen, die dann keinen Platz mehr haben! Mal sind es mehr, mal weniger. Diese unterteile ich in folgende Kategorien:
Kann weg: wird sortiert nach:
Verkaufen: Am besten gleich am nächsten Tag auf irgendeiner Plattform wie ebay, Mamikreisel, Kleiderkreisel, Kleinanzeigen o. ä. einstellen. Wenn es auf einem Basar oder Flohmarkt verkauft werden soll, kommt es in einen gut beschrifteten Karton in den Keller oder die Garage.
Weggeben: In einem gut beschrifteten Karton sammeln und zeitnah zum Beschenkten (Nachbar, Freund, Verwandter, Wohltätigkeitsorganisation) bringen.
Müll: Das ist am einfachsten! Diese Sachen kommen gleich in den Müll oder, wenn es zu viel ist, in einen Müllsack in die Garage.
Wohnt woanders: Da ist etwas fehl am Platz und gehört eigentlich woanders hin. Das wird am besten gleich an den neuen richtigen Platz gebracht.
Dann gibt es noch:
Muss repariert werden: Beispielsweise Kleidungsstücke an denen etwas ausgebessert werden muss, Elektrogeräte, die nicht richtig funktionieren, Kinderbücher, wo eine Seite festgeklebt werden sollte usw. Darum kümmert man sich am besten auch gleich am nächsten Tag, damit die Sachen schnell wieder zurückgeräumt werden können,
Bin mir nicht sicher: Das ist die schwierigste Kategorie. Diese Sachen stellt man am besten für eine oder zwei Wochen zur Seite und wenn man nichts mehr davon vermisst, kann das auch weg.
Die nächste Etappe beginne ich erst, wenn die Kategorie „Muss repariert werden“ aus der vorherigen Etappe abgearbeitet ist, denn wenn zu viele Baustellen offen sind, verliert man, wenn man ehrlich ist, auch schnell die Lust am Ausmisten.
Also…
Auf gehts!