Sonnenschutz fürs Auto – Climair Sonniboy …. oder, warum man beim Autofahren nicht aufs Handy schauen soll!

Eigentlich wollte ich Euch an dieser Stelle von meinem nigelnagelneuen Sonnenschutz für mein Auto erzählen.

Mich ärgern schon länger diese Sonnenblenden, die nur mit Saugnäpfen befestigt werden, weil sie bei Temperaturschwankungen dauernd abfallen oder von den Kindern abgezupft werden.

Weil ja abzusehen war, dass der nächste Sommer kommt, habe ich mir Ende März bei Amazon den ClimAir Sonniboy für meinen Mercedes Benz A-Klasse bestellt. Die Sonnenblenden sind mit 178,- € über Amazon Prime relativ teuer in der Anschaffung, aber ich wollte ja mein Auto noch einige Jahre fahren!

Damit wären wir dann jetzt beim Thema – Handy am Steuer und was der Geschädigte wegen einer Sekunde Unachtsamkeit jetzt für einen Ärger hat: 

Leider ist mein Mann am 1. Juni mit meinem Auto zum Einkaufen gefahren. Das ist aber noch nicht das Problem. Er wollte unser Baby mitnehmen aber die Kleine ist kurz voher eingeschlafen. Das ist auch nicht das Problem, sondern Glück!

Die hinter ihm fahrende 24-jährige Frau hatte vergessen, dass ihr VW keinen Autopilot hat und hat auf ihr Handy geschaut!

Mein Mann musste verkehrbedingt anhalten und sie ist ungebremst hinten in ihn reingefahren!
Während er sich jetzt von den Unfallfolgen mit Schleudertrauma und Beschwerden in Rücken, Becken, Knie und Handgelenken erholt, suchen wir jetzt ein neues Auto 😕

Also hier nochmal für alle, die es noch nicht wissen:

Hande weg vom Handy beim Autofahren!
Der Gesetzgeber hat sich schon etwas dabei gedacht, wenn er es verbietet und mit hohen Strafen ahndet.
Strafe für Handy an Steuer: 60,- € und 1  Punkt in Flensburg
Auffahrunfall: Fahrlässige Körperverletzung (Straftat nach dem StGB) 3 Punkte

Also: Handyton leise und ab in die Tasche damit! Dann glotzt man beim Autofahren nicht dauernd drauf! 
Jetzt hat ja nicht nur die Unfallverursacherin kein Auto mehr und ihr Register beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg gefüllt, sondern wir jede Menge Rennerei und Stress wegen ihrer kurzen Unachtsamkeit. 
Tag 1, Mittwoch:
Mein Mann ruft an und sagt, er hatte einen Unfall und wird ins Krankenhaus gebracht. Den Krankenwagen habe ich am Telefon schon gehört. Es hat mich zumindest etwas beruhigt, dass er selber anrufen konnte! 
Nachdem er untersucht wurde und Gottseidank nichts schlimmeres passiert ist (innere Verletzungen oder Brüche) habe ich mein Auto in der Werkstatt besichtigt. 
Er sollte über Nacht bleiben, also habe ich meine Schwester gebeten, abends kurz auf die Kids aufzupassen und ich habe ihm ein paar Sachen ins Krankenhaus gebracht. 
Das ich den ganzen Tag unruhig und hibbelig war, kann man sich bestimmt vorstellen. 
Tag 2, Donnerstag:
Früh hat mir mein Mann mitgeteilt, dass er erst nachmittags heim darf, weil er andere Medikamente bekommen hat und die Ärzte abwarten wollen, ob er sie gut verträgt. Das ich dann wieder hibbelig wurde, war klar.
Abends haben wir erstmal den Schaden bei der Versicherung gemeldet. Das hat die Verursacherin zwar an Tag 1 schon bei ihrem Vertreter getan, der hat es aber nicht weitergeleitet und wir brauchen ja eine Schadensnummer um unseren Schaden zu regulieren. 
Tag 3, Freitag:
Erstmal mit meinem Mann zusammen das Auto in der Werkstatt begutachten… Äusserlich sieht es gar nicht so schlimm aus, muss aber am Fahrgestell doch ziemliche Schäden abbekommen haben. Jetzt warten wir auf den Gutachter, der schon längst da sein könnte, wenn die Verursacherin den Schaden direkt bei der Schadenshotline gemeldet hätte und nicht nur bei ihrem Vertreter. 
Woche 2: 
Mein Mann war zur Vernehmung bei der Polizei und hat sich bei der Gelegenheit erkundigt, ob wir die Kindersitze überhaupt noch verwenden können. Immerhin kauft man ja auch keine gebrauchten Kindersitze, die einen Unfall hatten.
Die Schadenshöhe steigt: Die Kindersitze müssen ersetzt werden! Wir würden uns sogar strafbar machen, wenn wir sie weiterverwenden.
Der Gutachter war inzwischen in der Werkstatt und das Urteil lautet: Wirtschaftlicher Totalschaden. Fettgedruckt steht das einfach so am Ende des Gutachtens….
Also beginnen wir mit Gesprächen über ein neues Auto.
Was man nicht vergessen darf ist, dass sich bei meinem Mann in dieser Woche erst alle Beschwerden nach und nach gezeigt haben. Das ist das hinterlistige am Schleudertrauma. Kurz nach dem Unfall spürt man zwar die Kräfte, die auf einen einwirken, Tage später zeigt sich dann erst das volle Ausmaß der stumpfen Verletzungen. 
Woche 3:
Die Zwischenfinanzierung bei der Bank ist geklärt. Immerhin wird sich das ja ein bisschen hinziehen, bis die gegnerische Versicherung den Schaden reguliert. Danach ergibt sich immer noch eine Differenz zur Neu-/Ersatzbeschaffung, die wir gerade nicht in der Portkasse haben. Danach waren wir im Autohaus, um zu besprechen, welches Auto es werden soll. Die Chefin sucht jetzt für uns einen gebrauchten weissen VW Touran.
Ich war immer sehr zufrieden mit meiner A-Klasse. Vor allem war das Auto nach 9 Jahren mit einer Laufleistung von nur 70.000 km immerhin noch knapp 7.000,- € wert! Wir wollen uns bei der Gelegenheit aber gleich ein richtiges Familienauto zulegen. Der VW Touran ist bei allen Tests unter den besten Kompaktvans. Ich denke, das das eine gute Entscheidung war. 
Laut Gutachter ist der entstandene Schaden kein Pappenstiel und um kein Geld als Geschädigter zu verlieren haben wir beschlossen einen Anwalt zu konsultieren. Unsere Rechtschutzversicherung ist in diesem Fall gar nicht nötig, da die Sachlage eindeutig ist.

Nach dem Termin fühle ich mich auf jeden Fall gut beraten. Der Anwalt, der auf Verkehrsrecht spezialisiert ist, hat erklärt, dass neuerdings jeder mit ein bisschen Schleudertrauma zum Anwalt geht und dadurch leider diejenigen benachteiligt werden, die wirklich verletzt sind. Er hat sich als Anwalt schon fast über die Beckenprellung meines Mannes gefreut, weil sich das auf die Schmerzensgeldhöhe positiv auswirkt. Das ist aber wahrscheinlich das einzige positive an so einer Beckenprellung.

Er wird zwei Mandate aufmachen. Eins für mich und die Regulierung des Sachschadens, da ich der Eigentümer des Autos bin. Und ein zweites für meinen Mann, der den Personenschaden davongetragen hat.

Danach waren wir nochmal in der Werkstatt unseres Vertrauens um mitzuteilen, dass der Anwalt der gegnerischen Versicherung noch eine Woche Frist gibt, um ein höheres Angebot über den Restwert des Autos einzuholen. Dann kommt unser schöner Mercedes Benz A-Klasse weg. 

Woche 4: 
Die ersten Vorschläge unseres Autohändlers sind da. Wir haben uns auch gleich für ein Modell entschieden. Ein VW Touran Style 4 Jahre alt und 104 PS soll es werden. Die Werkstatt unseres Vertrauens, Auto Wagner in Reundorf wird das Auto aus Dresden holen.

Das Unfallauto wird von einem Aufkäufer abgeholt.  Die Firma Leo Bruck Automobile aus Frankfurt hat das höchste Restwertangebot abgegeben. Der Angestellte dieses Autohauses muss ziemlich unverschämt gewesen sein und hat ersmal versucht, den Preis, an den er von der Versicherung gebunden ist, herunterzuhandeln. Dann hat er angefangen, wegen fehlender Teile zu streiten. Aufhänger war z. B. der fehlende Wagenheber. Wer sagt dennn, dass bei einem 9 Jahre alten Auto der Wagenheber noch da sein muss, wenn das Auto eh kein Ersatzrad hat! Nachdem er vom Seniorchef zum Auslüften kurz vom Platz verwiesen wurde ist er später doch mit dem Auto zum vereinbarten Preis abgezogen!

Woche 5:
Unser VW Touran ist da.
Das erste Geld von der Versicherung zur Schadensregulierung ist da.

Schmerzensgeld ist noch in Bearbeitung.
Arbeitsunfähigkeit ist zu Ende – Ärztliche Behandlung läuft aber noch. 

Der Arbeitgeber meines Mannes wird sich vermutlich noch den Verdiestausfall  meines Mannes ersetzen lassen.

Fazit:
Als Geschädigter nach einem Unfall hat man nur Ärger und Rennerei.
Laut Gesetz wird man mit dem Schadensersatz zwar wirtschaftlich ganz gut bedacht, aber die Zeit die vergeht, bis der normale Alltag wieder hergestellt ist, ist nicht zu bezahlen.

Ich mag gar nicht daran denken, was man alles am Hals hat, wenn die kleine Unachtsamkeit der Unfallverursacherin einen längern Krankenhausaufenthalt meines Mannes nach sich gezogen hätte!

Also nochmal: Beim Autofahren kommt das Handy weg und der Blick geht geradeaus auf die Straße!

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